Peru & Bolivien

3 04 2010

Hallo ihr Lieben,

hier nun endlich der lang ueberfaellige Bericht.  Vielmals sorry dass ich so lange nicht geschrieben hab. Gestern ist Micha abgereist *schnief* und ich denke ab jetzt werd ich wohl etwas regelmaessiger schreiben…

Peru und Bolivien waren definitiv eine Reise wert!! Wir haben sehr viel erlebt und unternommen im letzten Monat, haben die unterschiedlichsten Landschaften und Tierarten gesehen, verrueckte Staedte, Touristenmetropolen und einsame Doerfer gesehen und einen interessanten Mix aus Tradition und Moderne kennengelernt…

Aber nun mal die genauen Etappen unserer Reise

LIMA

Lima war Ausgangspunkt und Endpunkt der kleinen Suedamerika Reise. Es faellt mir jedoch schwer etwas ueber diese riesige Stadt zu sagen. Unser bzw mein Hostel befindet sich in Miraflores, einem sehr sicheren, reichen Touristen und Businessviertel… mit dem Rest von Lima hat dies vermutlich nicht viel zu tun. Das Hostel ist super,  Pariwana Backpackers – nur zu empfehlen!

Wir hatten Glueck dass wir mit Christian, unserem peruanischen Freund hier in Lima einen tollen Begleiter fuer unsere ersten und letzten Tage gefunden haben. Er hat uns ein bisschen durch die Gegend gefuehrt und an die playa ca. 1 h von hier Richtung Sueden, dem klassischen Sonntags-Ausflugsziel.

Gestern wurden wir dann ausserdem noch lecker bekocht von seiner Mutter und konnten somit auch einen kleinen Einblick in das wahre Lima erlangen….

PARACAS

4 Stunden mit dem Bus entlang der Panamericana und man landet in dem  Strand- und Ferienort Paracas. Laut den Einheimischen ist dort normalerweise die Hölle los aber nach den Erdbeben in Chile halten sich recht viele Leute von der Küste fern. Der Strand ist nicht der schönste den ich je gesehen habe aber ein Stopp in Paracas lohnt sich auf jeden Fall um die Ballestas Inseln zu besichtigen. Auf diesen Inseln wohnen hunderttausende von  Pinguinen, Seelöwen und vielen vielen Voeglen. Ein unglaubliches Bild.

ICA

Weiter gings Richtung Ica bwz in die Oasenstadt  Huacachina zum Sandboarden, Dünenwandern und chillen der perfekte Platz. Bei unserem Besuch war ausserdem gerade Weinfest. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

AREQUIPA – COLCA CANYON

Ab dieser Etappe hatten wir das Gefuehl richtig angekommen zu sein.  In der 2700m gelegenen Stadt wird die Luft so langsam duenner, das Wetter ist mild und sonnig. Die Stadt ist sehr charmant mit ihren Gassen und der schoenen plaza de armas. Arequipa wird auch die weisse Stadt genannt da die meisten Gebaude in der Altstadt aus weissem Tuffstein gebaut sind.

Highlight dieser Etappe war jedoch nicht die Stadt, obwohl ich sie zu meiner Lieblingsstadt auserkoren habe, Highlight war die 3 Tages Tour zum Colca Canyon.  Der Canyon liegt auf ca 4200 m und auf der Fahrt dahin gings vorbei an Alpacas, Lamas und weiteren lustigen Tierchen und kurzfristig auf knappe 5000m hoch. Um der Hoehenkrankeit vorzubeugen haben wir fleissig auf Cocablaettern gekaut. Das Andenvolk schwoert drauf dass es was bringt, ich fands ehrlichgesagt ziemlich eklig. Aber gut, was tut man nicht alles. Die Hoehenkrankheit haben wir auf jeden Fall mal nicht bekommen.

Nachdem der 1. Tag eine gemuetliche Bustour durch die huebsche Landschaft war dann am 2. Tag wandern angesagt. Vom Cruz del Condor ausgehend gings ca 7 km abwaerts in den Canyon und dann nochmal weitere Kilometer im Canyon bis zu einer huebschen Oase in der wir die Nacht verbracht haben. Am naechsten Tag bzw am naechten Morgen sollte dann die Kletterei losgehen. Waehrend Micha zu Supermichi wurde und in super schnellen 2,5 Stunden den Canyon wieder hochgewandert ist hab ich 1 h laenger geschlafen und mich dann auf ein Maultier gesetzt. Muskelkater hat ich aber trotzdem.

PUNO – Titikakasee

Weiterhin in verrueckten Hoehen 3.800m  liegt Puno am riesengrossen Titikakasee welcher unserem schoenen Bodensee zwar aehnelt mit der Aussicht auf die schneebedeckten Andenberge vs Alpen aber ca 15 x grosser ist. Die Stadt Puno ist nicht wirklich attraktiv aber an einem See geht man natuerlich Boetle fahren. Nach einem  fuer mich nicht weiter erwaehnenswerten Stopp auf dem floating Islands bei den Uros bei dem man sich etwas wie beim Zoobesuch fuehlt gings fuer einige Stunden bei bestem Wetter auf die huebsche Insel Isla Taquile.   Die maennlichen Bewohner tragen alle lustige Zipfelhuete in verschiedenen Farben welche jeweils darauf hinweisen ob sie verheiratet, auf der Suche oder vergeben sind. Sehr lustig.

Den verschiedensten Hueten begegnet man uebrigens so gut wie ueberall.  In der Regel tragen anderswo jedoch die Frauen Huete. Jede Gemeinde hat eine eigene Hutart. Von tischdeckenartigen Fransen- bis zu Cowboy- und Charlie Chaplin-Hut ist alles dabei.

Aber zurueck zu Puno. In Puno wurds zum ersten Mal richtig kalt am Abend und so hab ich mir hier die unvermeidliche Peruanermuetze gekauft.

COPACABANA – BOLIVIA

Und mal wieder rein in den Bus und hopp ueber die Grenze nach Bolivien in den kleinen charmanten Ort Copacabana, dem Namensgeber der brasilianischen Copacabana.

Auf den ersten Blick ist es schwer einen Unterschied zwischen Bolivien und Peru festzustellen. Was die Sprache betrifft verstehen wir genauso wenig wie in Peru. Naja, verstehen geht einigermassen aber mit dem sprechen tun wir uns doch ehrlichgesagt recht schwer. Haette gedacht dass es einfacher ist spanisch zu lernen aber bis auf die basic Sachen kriegen wir nicht wirklich viel auf die Reihe.

Angenehmer Unterschied zu Peru sind die Preise. Bolivien ist wirklich sehr guenstig. Fuer eine Unterkunft in einem !schicken Hotel! zahlen wir z.B. 4 Euro pro Nase.

Ausflugsziel Nr 1 von Copacabana aus ist die Isla del Sol. Alle 10 Meter wird einem eine Bootstour zu der Insel angeboten. Aber Micha und ich sind ja schliesslich fleissige Wandersleut und so schluepfen wir wieder in unser tolles Schuhwerk und spazieren gemuetlich 17 km die Kueste entlang bis zum einem Ortchen welches direkt vor der Insel gelegen ist. Dort lassen wir uns von einem ca 80 jaehrigen Mann auf die Insel rudern. Der arme Kerl.

Die ISLA DEL SOL, sehr huebsches Fleckchen Erde wird ebenfalls zu einem meiner Lieblingsplaetze. Wir fuehlen uns wie auf der Alm und geniessen den Sonnenuntergang auf dem hoechsten Gipfel der Insel. Am naechsten Morgen, wir haben natuerlich noch nicht genug vom wandern,  ueberqueren wir in ca 3 Stunden bei Gewitter und Hagel das Inselchen. Aber schon schnell ist die Sonne wieder draussen und wir fahren gemuetlich mit dem Mooterboot diesmal zurueck nach Copacabana.

LA PAZ

Diese Stadt ist eine einziger grosser Markt. Das lustige an der Sache. In einem Viertel findet man z.B. nur Haushaltswaren, ja wir waren in einer Strasse in der ausschliesslich Klopapier verkauft wurde, und ein paar Blocks weiter gibt es dann ausschliesslich Socken.

Das verrueckte an La Paz  ist ausserdem mal wieder die Hoehe. Die hoechste Grosstadt der Welt auf knapp 4000m am hoechsten Punkt.

DEATH ROAD – JUNGAS – PAMPAS

Von La Paz aus haben wir uns auf die Death Road gewagt. D.h. mit dem Mountainbike von ca 4700m auf 1200m runter… und das ganze auf einer schmalen Schotterstrasse bis runter in die Jungas. Auf den oberen Bereich hat es furchtbar geregnet was das ganze noch viel spannender gemacht hat.  Hat richtig Spass gemacht das Ganze und war auch gar nicht sooo gefaehrlich. Der Anblick in die Schlucht herunter war natuerlich schon spektakulaer.

Unten angekommen gabs dann erstmal eine heisse Dusche, Swimmingpool und lecker Essen. Da uns das Hotel so gut gefallen hat sind wir direkt eine Nacht dort geblieben bevor am naechsten Tag die schlimmste Busfahrt meines Lebens bevorstehen sollte.  17 Stunden im ältesten Bus der Welt, eine Kiste mit gackernden Hühnern an meinen Füssen, schmale Schotterstrassen neben unendlich tiefen Abgründen und eine unglaubliche Hitze. Nach dieser Höllenfahrt die wir wundersamerweise lebend überstanden haben waren wir also in Rurrenabarque , dem Ausgangsort für Jungle und Pampas Tours. Wir haben uns für 3 Tage Pampas entschieden und waren begeistert.  Die angekündigte Anakonda haben wir zwar nicht gesehen aber dafür  eine Menge Krokodile, Pink Dolphins (die waren ganz verrückt nach Micha), verschiedene Affen, Faultiere, Riesenratten, Pyranhias (naja… geangelt haben wir nur Sardinen aber an Michas Angel hats schon immer mächtig gezappelt),  Paradisvögel…… und unendlich viele Moskitos. (die wiederum standen eher auf mich als auf Micha.. grrrr)

Nach unserem Pampasabenteuer haben wir uns ein bisschen Luxus gegönnt und sind 2 Nächte (die Micha gönnerhaft bezahlt hat) in einem schönen Hotel mit Swimmingpool geblieben und uns so wenig wie möglich bewegt. Die kleinste Bewegung war schon zu anstrengend bei der Hitze.

So, nun mussten wir wieder zurück nach La Paz und da ich die Strecke auf gar keinen Fall wieder mit dem Bus zurücklegen wollte haben wir uns einen Rückflug mit einer Propellermaschine gegönnt. Schon frech.. da fährt man 17h mit dem Buss und kann das Ganze auch in 30 min mit dem Flieger erledigen.  Was tut man nicht alles um Geld zu sparen als armer Backpacker .

 

CUSCO

Zurück in La Paz haben wir uns dann direkt ein Busticket gekauft um nach CUSCO zu fahren.  Man kommt einfach nicht drumrum um die Busfahrerei. 3 Busse, 1 Grenzübergang und ca 18 h später waren wir also wieder in Peru im wohl bekanntesten Touristenort Cusco. Cusco liegt in der Nähe vom Machu Picchu den wir übrigens nicht besucht haben da dieser erst am 1. April wieder geöffnet wurde. Egal, Cusco ist auch so eine schöne Stadt, leider viel zu touristisch. Alle 2m wird einem irgendwas angedreht und die Preise sind fast auf europäischem Niveau. Ausserdem wurds abends furchtbar kalt… brrr… zum Glueck hatte ich die Mütze.  

Erwähnenswert sind ausserdem noch die unglaublichen Menschenmengen bei der Prozession am Montag (heilige Woche vor Ostern) bei der darum gebetet wurde dass es keine Erdbeben mehr gibt. Eindrucksvolle Sache.

 

Als Machu Picchu Alternativprogramm haben wir einen Tagesausflug in ´heilige Tal´ gemacht wo es auch einige interessante Inkaruinen zu bestaunen gab und dann noch eine Rafting Tour gemacht.  War sehr spassig, ich denke ich werd in Costa Rica nochmal raften gehen.

 

Da Michas Flug am 2. April ging mussten wir also wieder zurück nach Lima (mit dem Flieger) ohne den Maccu Piccu besucht zu haben.  Ist schade aber ich finds nicht so schlimm… wir haben in den 4 Wochen so tolle Landschaften, Städte, Inseln, Menschen gesehen.  Die Reise war definitiv gelungen. Ich bin mir ziemlich sicher dass wir wieder mal nach Südamerika kommen um die anderen spannenden Länder kennenzulernen. Argentingen, Chile, Brasilien… und vielleicht auch nochmal Bolivien…hier gibt noch wirklich viel zu sehen.  Aber  für mich gehts in 2 Tagen auf nach Zentralamerika, nach Costa Rica, allein, ohne Micha aber mit viel Vorfreude auf ¨Pura Vida¨

 

 

Bis ganz bald !

 

Eure Jenny



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